Pressemeldung vom 23. August 2012

Die Gottesanbeterin – wer hat sie im Bliesgau schon einmal gesehen?

Bereits gegen Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die Gottesanbeterin im westlichen Saarland immer wieder festgestellt. Sie tauchte zu dieser Zeit jedoch meist nur in klimatisch besonders günstigen Jahren auf und verschwand danach wieder.
2005 wurde im Bliesgau jedoch eine Oothek (ein Eipaket) gefunden und damit der Nachweis erbracht, dass sich die Gottesanbeterin im Saarland fortpflanzt.


Die Art kam wahrscheinlich von Lothringen aus ins Saarland. In der Gegend um Metz war sie schon länger bekannt.
Sie kommt vor allem auf den wärmebegünstigten Standorten der Muschelkalkgebiete im Saarland vor. Im Bliesgau hat man also in alten aufgelassenen Steinbrüchen und auf den Kalk-Halbtrockenrasen die größten Chancen, der Art zu begegnen.
Da die Art noch nicht lange im Saarland und auch im Bliesgau heimisch ist, gibt es aus den letzten Jahren immer nur einzelne, zufällige Fundmeldungen. Um ein genaueres Bild der Verbreitung der Gottesanbeterin zu bekommen, brauchen wir daher Ihre Mithilfe.
Die Art ist durch ihre grüne oder braune Färbung nicht immer leicht zu entdecken, aber mit keiner anderen heimischen Art zu verwechseln.  Der große, dreieckige Kopf, der durch das verlängerte Halsschild relativ weit vom Körper entfernt sitzt und die zu Fangbeinen umgebildeten Vorderbeine lassen leicht erkennen, dass es sich um eine Gottesanbeterin handeln muss.
Wenn Sie die Art schon einmal im Biosphärenreservat gesehen haben, melden Sie uns bitte wo und ungefähr wann, damit wir mehr über ihre aktuelle Verbreitung erfahren.

Ihre Meldungen bitte an: Anita Naumann in der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau (Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel; Tel: 06842-9600916, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.), hier erhalten Sie auch nähere Informationen zum biologischen Monitoring im Biosphärenreservat Bliesgau.

Sie können Beobachtungen von Gottesanbeterinnen und anderen Heuschrecken auch in das Faunistisch-floristische Informationsportal des Saarlandes (FFIPS) eintragen. Dieses erreichen Sie unter https://kartierung.delattinia.de/

Infokasten:
Die weiblichen Gottesanbeterinnen können mit ca. 7,5 cm bis zu 1,5 cm größer werden als die Männchen. In Mitteleuropa ist die europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) die einzige heimische Fangschreckenart.
Die Larven der Gottesanbeterin schlüpfen im Mai oder Juni und gegen Ende Juli/ Anfang August erscheinen dann nach mehreren Häutungsstadien die ersten erwachsenen Tiere. Bei oder kurz nach der Paarung kann es vorkommen, dass das Männchen vom Weibchen gefressen wird. Ein paar Tage nach der Paarung legen die Weibchen dann die Eier in sogenannten Ootheken ab. Diese enthalten ungefähr 100-200 Eier und bestehen aus einer Schaummasse, die hart wird. So sind die Eier über den Winter gut geschützt und können auch tiefe Minustemperaturen überstehen. Die erwachsenen Tiere sterben noch im Herbst.

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Die Gottesanbeterin ist durch ihre grüne oder braune Färbung sehr gut getarnt und nur schwer zu entdecken.(Bildautor: Bruno Dittrich /EUROPARC Deutschland)

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