Pressemeldung des NABU Saarland

„Unter einem Dach
Schwalben kehren zurück und beginnen mit dem Nestbau“

Mitte April ist mit der Rückkehr der Schwalben aus dem Süden zu rechnen. Mit dem Projekt „Schwalben willkommen“ wird der NABU Saarland in den zwei kommenden Jahren diesen Frühlingsboten seine besondere Aufmerksamkeit widmen. Denn besonders die Bestände von Rauchschwalben und Mehlschwalben, die in direktem Umfeld des Menschen nisten, sind seit Jahren rückläufig. Das Projekt wird von der Saartoto gefördert.

schwalben abflug

Schwalben sind die Vorboten des Sommers! Ihr fröhliches Gezwitscher lässt gute Laune aufkommen. Wenn sie hoch in das Himmelsblau steigen, können wir uns auf gutes Wetter freuen. Als Insektenvertilger sorgen sie dafür, dass die Natur im Gleichgewicht bleibt. Schwalben sind Kulturfolger und nisten in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen, wo sie früher als Glücksbringer verehrt wurden. Aber dieses Glück ist bedroht, warnt der NABU:

Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze seien zunehmend versiegelt, so dass die Schwalben keinen Lehm zum Nestbau mehr finden. An modernen Fassaden haften die Nester nicht mehr oder werden sogar abgeschlagen. In Stallungen seien sie aus Hygienegründen oft unerwünscht. Und in der intensiv genutzen Ackerlandschaft gäbe es nur noch wenige Insekten als Nahrung. Die Uferschwalben litten unter dem Verbau der Gewässer sowie unter Störungen und Zerstörungen an ihren Nistplätzen.

„Zunächst einmal möchten wir wissen, wann die Schwalben eintreffen und wo sie nisten“ ruft Ulrich Heintz (1.Vorsitzender des NABU Saarland) die Bevölkerung zur Mithilfe an dem Projekt auf. Er bittet darum, das Eintreffen der Schwalben sowie ihre Niststandorte zu melden – das geht über das Internet.
In einem zweiten Schritt geht es dann um die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Schwalben. Leider gehen immer mehr Kolonien verloren, weil alte Gebäude renoviert oder abgerissen werden. Dabei ist der Gesetzgeber eindeutig auf der Seite der Schwalben: Schwalbennester dürfen nicht entfernt werden und wer sie dennoch zerstört, muss Ersatz schaffen. „Wir möchten aber nicht mit Paragrafen drohen“ sagt Ulrich Heintz, „sondern gemeinsam nach Lösungen suchen.“ Gegen Verschmutzung der Fassade helfe ein einfaches Kotbrettchen. Wenn die Nester nicht halten, könne man einen Rauhputzstreifen oder ein mit Draht überzogenes Nistbrettchen anbringen. Ist in der Nähe kein offener Lehmboden mehr vorhanden, lässt sich eine Lehmpfütze auch künstlich anlegen und feucht halten. Oder man versucht es mit einem Kunstnest. Auch für diese Hilfsmaßnahmen stellt der NABU Anleitungen zur Verfügung.

Am besten ist den Schwalben allerdings geholfen, wenn bestehende Kolonien geschützt und unterstützt werden. Daher wird der NABU gemeinsam mit dem Umweltministerium wieder solche Hausbesitzer auszeichnen, die diesen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten. Wer Schwalbennester am Haus hat, kann auf Antrag eine Plakette „Schwalben willkommen“ erhalten. Außerdem darf er ein hochwertiges Kunstnest zur Erweiterung der Kolonie an seinem Haus anbringen. Insgesamt 300 Kunstnester sollen in ganzen Saarland ausgebracht werden. Alle Informationen zum Projekt und den in Kürze geplanten Aktionen gibt es auf der Website:
www.schwalbenwillkommen-nabu-saar.de

Für Rückfragen:
Rolf Klein Tel. +49 (0)176/41015983 und Teresa Feld Tel. + 49 (0)175/3571382
E:Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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