Pressemeldung des Umweltministeriums

Die Zeichen stehen gut: UNESCO entscheidet über weitere Anerkennung des Biosphärenreservats Bliesgau

„Das Biosphärenreservat hat nach 10 Jahren eine hohe Sichtbarkeit und Akzeptanz erlangt, die sich in einer guten Wiedererkennung in der Region und einem hohen Engagement der Akteure widerspiegelt“, heißt es im Schreiben des MAB („Man And Biosphere“)-Nationalkomitees an die UNESCO. Das MAB-Nationalkomitee ist ein nationales Fachgremium, berufen vom Bundesumweltministerium, das für die UNESCO die periodische Evaluierung der Reservate begleitet. Die Zeichen für eine weitere Anerkennung des Biosphärenreservats Bliesgau durch die UNESCO stehen also gut.

MenandBioshere Peter Lupp

Das Biosphärenreservat Bliesgau wurde 2009 von der UNESCO anerkannt. Alle zehn Jahre entscheidet die UN-Organisation mit Sitz in Paris auf Grundlage eines vom Biosphärenzweckverband erstellten Evaluierungsberichts und einer folgenden Prüfung und Bewertung des MAB-Nationalkomitees über die weitere Anerkennung. Neben konstruktiver Kritik wurden viele Aspekte des saarländischen Biosphärenreservats ausdrücklich gelobt. Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul hat jetzt zusammen mit Landrat Dr. Theophil Gallo, dem Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau, den Bericht und die Stellungnahme des MAB- Nationalkomitees vorgestellt.

Lob gibt’s für die enge Zusammenarbeit der Akteure im Biosphärenreservat. Das MAB-Nationalkomitee zeigt sich beeindruckt, wie die Geschäftsstelle des Reservats die komplexen Aufgaben mit vergleichsweise wenig Personalressourcen umsetzt.

Sehr positiv hebt das Komitee die vorbildliche und zukunftsweisende Ausarbeitung von Konzepten und die Umsetzung von Projekten im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hervor. Insbesondere die Zusammenarbeit mit einer großen Zahl und Vielfalt von BNE-Akteuren, die alle Zielgruppen abdecken, wird als bundesweit modellhaft bewertet.

Hervorgehoben werden auch die Fortschritte im Bereich der Produktion und Vermarktung nachhaltig hergestellter regionaler Produkte. So werden das BliesgauRegal und die Partnerinitiative ausdrücklich gelobt.

Defizite werden allerdings bei der Zusammenarbeit mit Handwerk und Industrie gesehen, die verstärkt in die Netzwerk-Arbeit des Biosphärenreservates eingebunden werden sollen.

Im Falle der Zonierung des Biosphärenreservates wird einerseits gewürdigt, dass die Kern- und Pflegezonen seit 2009 etwas vergrößert und die naturschutzrechtlich geschützte Fläche im Reservat gesteigert wurde. Andererseits wird aber kritisiert, dass nicht alle Kernzonen durch Pflegezonen abgepuffert seien. Hier und bei der rechtlichen Sicherung der Pflegezonen erwartet das Nationalkomitee weitere Bemühungen.

Kritisch beurteilt das Komitee auch die aus seiner Sicht zu geringen Aktivitäten im Bereich Forschung und Monitoring. Hier wird die Ausweitung von Projekten, unter anderem auch zu sozioökonomischen Fragestellungen, erwartet.

Das MAB-Nationalkomitee erwartet bereits 2021 eine erste Rückmeldung zu der angebrachten Kritik. In Bezug auf einige Punkte wurde bereits reagiert, etwa bei der Frage der Zonierung. „Die gute Entwicklung muss weitergehen. Wir sind dankbar für die wichtigen Hinweise und Anregungen des MAB-Nationalkomitees und werden die Arbeit des Biosphärenzweckverbandes tatkräftig bei der Umsetzung unterstützen“, versprach Staatssekretär Sebastian Thul. Dies gelte sowohl im Personalbereich als auch durch Bereitstellung notwendiger finanzieller Mittel.

Der Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbandes, Landrat Dr. Theophil Gallo, hob die Bedeutung der engen Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure hervor. „Die Stellungnahme zeigt, dass wir überall dort besonders erfolgreich sind, wo es uns gelungen ist, aktive Netzwerke einzurichten. Netzwerke, in denen engagierte Akteure Hand in Hand arbeiten, um die Region voranzubringen. Mich persönlich freut es besonders, dass das hohe Engagement des Saarpfalz-Kreises seit der Übernahme der Verbandsvorsteherschaft 2015 durch den Landrat Früchte getragen hat.“  

Im September hat das Nationalkomitee den Bericht zusammen mit seiner Stellungnahme an die UNESCO in Paris weitergeleitet. Mit einer Rückmeldung der UNESCO wird Mitte dieses Jahres gerechnet.

Den Evaluationsbericht gibt es hier zum Download:

- Teil A

- Teil B

Weitere Informationen finden Sie auch unter:

https://www.biosphaere-bliesgau.eu/index.php/de/themen-und-projekte/72-themen-und-projekte/themen-und-projekte/933-evaluierung

Pressekontakt:

Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Sabine Schorr, Pressesprecherin

Tel.: 0681 501 – 4710 | E-Mail: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

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