Pressemeldung vom 08. September 2010

Kernzonen im Biosphärenreservat Bliesgau – Umweltministerin stellt erstes Hinweisschild auf

Im Biosphärenreservat Bliesgau gibt es zehn Kernzonen, die sich in den nächsten Jahrzehnten weitgehend frei von menschlicher Beeinflussung entfalten können. Hier können Besucher und Wissenschaftler beobachten, wie sich Wälder auf Muschelkalk und Buntsandstein, in Steillagen und auf Ebenen, aber auch auf Flächen in der halboffenen Landschaft von Natur aus entwickeln. Die kleinste Kernzone befindet sich am Kalbenberg bei Rubenheim mit 31 ha, die größte liegt in der Gemeinde Kirkel mit 449 ha.

 

Für alle diese Kernzonen werden in den nächsten Monaten Wegekonzepte erarbeitet, so dass eventuell auch nicht genutzte Wege zurückgebaut werden können und die Natur sich hier noch ungestörter entfalten kann.

Damit der Besucher in Zukunft aber auch weiß, wann er eine Kernzone betritt, werden Hinweisschilder aufgestellt. Umweltministerin Simone Peter hat nun das erste Schild in der Kernzone bei Böckweiler aufgestellt und eine neue Broschüre gemeinsam mit dem Biosphärenzweckverband der Öffentlichkeit präsentiert. In der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbands können Interessierte diese Broschüre  zum Thema Kernzone erhalten und sich informieren.

Hintergrund:
Bis zum ersten Jahrtausend vor Christus war das Gebiet an Blies und Saar größtenteils von Rotbuchenwäldern bedeckt. Etwa um diese Zeit begann die zunehmende Rodungs- und Ackerbautätigkeit durch den Menschen. Heute sind noch etwa 30 Prozent der Gesamtfläche im Biosphärenreservat Bliesgau mit Wald bedeckt. Den überwiegenden Teil hiervon bilden nach wie vor Buchenwälder. Im gesamten Mitteleuropa gibt es nur noch wenige Reste Naturlandschaften, also Landstriche, die vom Menschen unbeeinflusst sind. Deshalb sieht die UNESCO in ihren Anforderungen an die Biosphärenreservate die Einrichtung von Kernzonen vor. Hier lautet das Motto „Natur Natur sein lassen“. Im Bliesgau ist dies auf knapp 3 % der Fläche, genau 1.103 Hektar, der Fall.

Kernzonen sind wichtige Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, insbesondere für Bewohner von Totholz. So geht man z.B. heute davon aus, dass eine Rotbuche im Laufe ihres Lebens rund 800 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten Heimat bietet.

Hier finden Sie die neue Broschüre über die Kernzonen im Biosphärenreservat Bliesgau

Kernzone

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