Biologische Forschung im Bliesgau


Biosphärenreservate haben nach den Richtlinien der UNESCO auch die Pflicht ein sogenanntes „Monitoring“ durchzuführen. Der Begriff Monitoring beinhaltet eine systematische Erfassung, Beobachtung und Überwachung, im Falle des biologischen Monitorings z.B. von Tier- und Pflanzenarten.
Dabei geht es nicht nur um eine einmalige Erfassung, sondern auch um regelmäßige Untersuchungen, um Veränderungen z.B. in Häufigkeiten feststellen zu können.
Veränderungen in der Artenzusammensetzung von Lebensgemeinschaften können mit der Hilfe dieser Daten aus früheren Untersuchungen festgestellt und bewertet werden.

Biosphärenreservate wollen auch in möglichst vielen Bereichen eine Einbindung der Bevölkerung erreichen, um die Identifizierung der Bevölkerung mit „ihrem Biosphärenreservat“, ihrer Heimat, zu fördern.
Neben den durch den amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz bereits erfassten Arten, wurden im Frühjahr in einem Workshop mit Artexperten aus dem Saarland sogenannte „Kampagnenarten“ identifiziert. Hierbei handelt es sich um Arten, die auch für Laien leicht zu erkennen sind und bei denen nur wenig Verwechslungsgefahr mit anderen Arten besteht.
Es wurde beschlossen, 2012 diese Arten durch Aufrufe in den Medien in den Fokus zu rücken und die Bevölkerung aufzufordern, Sichtungen der gewählten Arten an den Biosphärenzweckverband zu melden, um so einen besseren Überblick über die Verbreitung dieser Arten im Biosphärenreservat Bliesgau zu erhalten.

Zu allen gewählten Arten gab es Rückmeldungen aus der Bevölkerung, Meldungen (auch aus früheren Jahren) werden immer noch entgegen genommen. Ansprechpartner zum Melden finden Sie unter den entsprechenden Links zu den Arten. 

Begonnen wurde das Projekt im Frühjahr mit der schwarzen Mörtelbiene. Die Art wurde erst 2011 im Bliesgau entdeckt, weitere Vorkommen gibt es in Deutschland nur noch in Baden-Württemberg. Die Biene ist leider nur von Experten von anderen ähnlichen Wildbienen-Arten zu unterscheiden. Einzigartig sind jedoch die Nester, die die Art an sonnigen Steinwänden baut. So gab es bisher zwar weitere Hinweise zum Vorkommen der Bienen, es wurden jedoch keine weiteren Neststandorte gefunden.  Der Bliesgau würde hier jedoch mit alten aufgelassenen Steinbrüchen und warmen Trockenmauern durchaus noch Standorte bieten.
Bilder der Biene und vor allem der Nester finden Sie >>hier

Die Männchen der Zauneidechsen sind durch ihre grüne Färbung während der Paarungszeit mit keiner anderen Eidechsenart im Bliesgau zu verwechseln und so gingen 2012 vor allem aus den Siedlungsbereichen Meldungen zu dieser Art ein. Im Bliesgau bewohnt die Art zwar vor allem die sonnigen Kalkhalbtrockenrasen in alten Weinbergshängen, aber auch in Siedlungen ist sie in Vorgärten und auf Friedhöfen, wo sie sowohl Versteckmöglichkeiten als auch Plätze zum Sonnentanken findet, gar nicht selten anzutreffen.
Näheres zur Art erfahren Sie >> hier

Das Zirpen der Grillen ist im Bliesgau vor allem im Mai auf den mageren Wiesen zu hören und mit etwas Glück kann man auch ein Tier beobachten, wenn es vor seiner Wohnröhre auf Nahrungs- oder Partnersuche geht.
Näheres zur Art erfahren Sie >> hier

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männliche Zauneidechse                                                     Feldgrille                                                   


Der Hirschkäfer (Insekt des Jahres 2012) ist vor allem noch in totholzreichen Wäldern zu finden. Laut ersten Auswertungen des Projektes von SaarForst, BUND, NABU und ZfB (Zentrum für Biodokumentation) (erschienen im Umweltmagazin Saar 3/2012 (http://www.bund-saar.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvsaar/LV_Saar/Umweltmagazin/umags_03_2012/7.pdf)) gibt es aus den Gemeinden Kleinblittersdorf, Gersheim, Mandelbachtal und Blieskastel jedoch kaum Hinweise. Vielleicht hat dort aber auch nur niemand nachgesehen?
>> hier finden Sie erste Informationen und weiterführende Links zum Thema Hirschkäfer im Saarland

Der Warzenbeißer ist eine Heuschreckenart, die vor allem auf den Kalk-Halbtrockenrasen im Bliesgau noch in größeren Stückzahlen zu finden ist. Er wird ungefähr genauso groß wie das bekanntere grüne Heupferd, ist dabei aber massiger.
>> näheres zu Art erfahren Sie hier

Die Spanische Flagge gehört zu den tagaktiven Nachtfaltern und hat in den letzten Jahren im Saarland deutlich zugenommen, was auch an den vielen Fundmeldungen durch die Bevölkerung deutlich wurde, doch auch bei dieser Art gingen keine Meldungen aus Mandelbachtal und Gersheim ein. Vielleicht haben Sie die Art ja dort oder auch anderswo aber doch schon gesehen.
>> hier finden Sie Bild und weitere Informationen zur Spanischen Flagge

Den ein oder anderen mag es überrascht haben, dass es die Gottesanbeterin im Bliesgau tatsächlich geben soll, kennt man sie doch eher aus dem Urlaub in südlichen Ländern. Aber gerade im Zuge der Klimaerwärmung lässt sich die Art auch im Bliesgau immer häufiger nachweisen. Einziger Haken: Mit ihrer grünen oder braunen Färbung und dem oft starren Warten auf Beute ist sie gar nicht so leicht zu entdecken. Trotzdem hat der ein oder andere Bewohner des Bliesgaus die Art schon entdeckt und oft auch fotographisch festgehalten.
näheres zu Art finden Sie >>hier

Die Gemeine Winterlibelle ist eine recht ungewöhnliche Libellenart. Sie überwintert als Imago (erwachsenes Tier) und kann sogar im Winter bei milden Temperaturen beobachtet werden. Jedoch ist sie sehr unscheinbar und wird daher oft übersehen und gerade über die Orte, die sie sich zum überwintern aussucht, ist noch sehr wenig bekannt.
>> hier erfahren Sie mehr zur Gemeinen Winterlibelle

Ebenfalls ein Gewinner des Klimawandels ist die Blaue Holzbiene. Erwachsene Tiere kann man fast das ganze Jahr über finden. Der BUND Saar bittet daher um Meldungen der Art:
näheres dazu finden Sie hier:  http://www.bund-saar.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvsaar/LV_Saar/Umweltmagazin/umags_03_2012/21.pdf

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Spanische Flagge                                                             Gottesanbeterin

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