Pressemeldung vom 28. April 2011

Wasserbüffel trifft Weißstorch

Das Vogelschutzgebiet "Beeder Bruch", bekannt auch als „Biotop Beeden“, ist mit seiner Lage am Bliestal-Freizeitweg und der Nähe zu Homburg eines der am stärksten frequentierten Schutzgebiete im Biosphärenreservat Bliesgau. Die etwa 130 ha große Fläche stellt nicht nur für viele Vogelarten einen selten gewordenen Lebensraum dar.
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Das Biotop in Beeden mit Wasserbüffeln und Koniks.

Homburg. Zurzeit begeistern sich im „Biotop Beeden“ vor allem die jüngeren Besucher für die Konik-Fohlen, die ausgelassen über die Weiden toben und auch bei den urigen Heckrindern hat sich bereits Nachwuchs eingestellt. In direkter Nachbarschaft suhlen sich die Wasserbüffel in den künstlich angelegten Flutmulden. Die Aufgabe dieser außergewöhnlichen Vierbeiner ist es, durch Beweidung die Fläche offen und den Bewuchs niedrig zu halten und dieser aktive Biotopschutz lässt sich sowohl vom Beobachtungsturm oben am Sportplatz als auch von der Plattform unten am Radweg beobachten.

In den Auwiesen haben die Störche schon mit ihrem Brutgeschäft begonnen - ohne sie wäre das Beweidungsprojekt vielleicht nie entstanden. Sie waren im Saarland bereits ausgestorben, 1966 gab es die letzte nachgewiesene Brut in Einöd. Mittlerweile brüten im Bliesgau wieder vier Paare, eines davon auch im Beeder Bruch. Die Flächen werden durch die Heckrinder, Koniks und Wasserbüffel frei gehalten, so dass die Störche hier Nahrung für ihre Jungen finden können. Für die Haltung dieser Tiere zuständig ist Roland Lambert vom Bliesbergerhof. Er kennt dieses Gebiet von Kindesbeinen an und engagiert sich seit 2007 im Vorstand des Biotop-Vereins Beeden. Dieser Verein unterstützt das Projekt z.B. in Form von Pflegemaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit.

Die durch den Kreis angelegten Flutmulden und Wasserflächen ziehen viele Wasservögel wie Enten, Gänse und Reiher an. Die beweideten Flächen umfassen knapp 25 ha, das komplette Vogelschutzgebiet knapp 130 ha. Der Großteil des beweideten Gebietes wurde von der Stadt Homburg für dieses wichtige Projekt zur Verfügung gestellt.

Ausschlaggebend für die Ansiedlung der vielen verschiedenen Vogelarten, über 140 Brut- und Rastvögel sind bereits nachgewiesen, ist die Vielfalt der Biotope: Auwälder, Schilfbestände, Hochstaudenfluren, unzugängliche Tümpel und Teiche und die Wiesenbereiche bilden ein Gesamtgebiet, das für Vogelkundler unter den besten fünf im Saarland rangiert. Das Gebiet wurde als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen, was die überregionale Bedeutung des Gebietes unterstreicht.

Die Lage am Bliestal-Freizeitweg und die damit verbunden starke Frequentierung ist für die Tiere unproblematisch, solange die Besucher (und auch deren Hunde) auf den vorhandenen Wegen bleiben. Denn auch die nicht-beweideten Wiesen werden von bodenbrütenden Arten wie dem Wiesenpieper als Habitat genutzt.

Durch die gute Zusammenarbeit von Saarpfalz-Kreis und der Stadt Homburg, die Mittel für das Projekt zur Verfügung gestellt haben und das Engagement von Vereinen und Verbänden wie z.B. NABU und Biotop-Verein konnte hier ein wirklich beeindruckendes Naturschutzprojekt geschaffen werden. Der Biotop-Verein lädt übrigens am 30.04.11 ab 17:30 Uhr zu einer Wanderung am Gebiet mit anschließendem Grillabend ein.

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Einer der  Beedener Weißstörche auf Nahrungssuche.

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