Am ersten Wochenende im September hatte eine Gruppe junger Erwachsener die Gelegenheit, sich im Kanadier-Kanufahren auszuprobieren und dabei mehr über die Ökologie der heimischen Gewässer zu erfahren. Begleitet wurden sie von den erfahrenen Pädagogen und Naturliebhabern Ralf Dölgast und Eilert von Busch.
Der Auftakt des Erlebnisses fand am Freitag auf dem Jägersburger Weiher statt. In einem dreistündigen Einführungskurs wurden den Teilnehmenden die wichtigsten Sicherheitsregeln für die Fahrt auf der Blies erläutert und die Technik des Kanadier-Fahrens vermittelt. Unter der Anleitung des erfahrenen Kanufahrers Eilert von Busch lernten die Teilnehmenden, das Kanu zu steuern – eine anfängliche Herausforderung, die sie schnell meisterten. Zum Abschluss wagten sich vier mutige Teilnehmende an eine Kenterübung, um für mögliche Vorfälle auf dem Wasser gewappnet zu sein.
Am Samstag startete die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein zu einer 12 Kilometer langen Tour auf der Blies, von Reinheim bis Blies-Schweyen. Hier konnten alle das Erlernte anwenden und ihre Fähigkeiten zeigen. Während der Fahrt erklärte Ralf Dölgast den Teilnehmenden die Flora, Fauna und ökologischen Zusammenhänge des Gewässers. Neben heimischen Arten wie der Prachtlibelle und den Silberweiden lernten die Teilnehmenden auch sogenannte Neophyten kennen – nicht-heimische Pflanzen wie das Drüsige Springkraut, die durch den Menschen eingeführt wurden.
Dölgast thematisierte auch die Belastung der Blies durch menschliche Eingriffe. So kann das Ablagern von Grünschnitt am Ufer zu einem erhöhten Eintrag von Nährstoffen führen, was die Anreicherung von Stoffen begünstigt, die für Organismen im Gewässer schädlich sein können. Auch Müll in den Bäumen entlang der Ufer wurde entdeckt – ein weiteres Problem durch menschliches Verhalten.
Ein besonderer Programmpunkt war die Entnahme von Wasserproben. Die Teilnehmer*innen konnten an verschiedenen Stellen Wasserproben für chemische Untersuchungen entnehmen. Mit einem Chemiekoffer wurden die Proben auf die Konzentration von Stoffen wie Phosphat, Nitrat und Nitrit getestet. Außerdem kescherten die Teilnehmenden nach Organismen im Wasser. Diese Lebewesen, sogenannte Indikatororganismen oder Saprobien, zeigen die Gewässerqualität an. Die erfreuliche Nachricht: Es wurden keine Anzeichen für schlechte Wasserqualität gefunden.
Am späten Nachmittag erreichte die Gruppe Blies-Schweyen. Müde, aber voller neuer Erkenntnisse und schöner Erinnerungen, verabschiedeten sich die Teilnehmer*innen nach einem ereignisreichen Tag.
Das erlebnispädagogische Kanufahren auf der Blies bot sportliche Herausforderungen und schärfte das Bewusstsein für den Schutz unserer Gewässer und deren Ökosysteme. „Solche Projekte sind enorm wichtig, um gerade junge Menschen für den Naturschutz zu begeistern. Das Erleben der Natur aus nächster Nähe, kombiniert mit fundiertem Wissen, schafft Bewusstsein für den Erhalt unserer Umwelt. Es freut mich, dass wir im Saarpfalz-Kreis solche Angebote haben“, betont der Verbandsvorsteher und Landrat Dr. Theophil Gallo.
Die Fahrt wurde von der Koordinierungsstelle für nachhaltige Jugendarbeit des Saarpfalz-Kreises angeboten und durch den Saarpfalz-Kreis und Lotto Saartoto finanziert.
Weitere Informationen zur Koordinierungsstelle nachhaltige Jugendarbeit, Projekt „Junge Biosphäre“, gibt es bei Sandra Klingler, Tel. (06842) 9600921, E-Mail: Sandra.Klingler@saarpfalz-kreis.de.