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Pressemeldung vom 31. Oktober 2024

Internationaler Tag der Biosphärenreservate am 03. Nov.

Der Biosphärenzweckverband sieht in der Nutzung heimischer und regionaler Materialien einen wichtigen Ansatz für die nachhaltige Entwicklung der Region. Die Nutzung und auch der Konsum heimischer Produkte tragen dabei viele Aspekte nachhaltigen Handelns. Zum einen ist die nachhaltige Nutzung natürlicher Materialien und Erzeugnisse ressourcen- und umweltschonend. Gegenüber Kunststoffen oder industriell hergestellten Materialien haben sie einen wesentlich geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch. In der Regel können die heimischen Materialien gesammelt oder entnommen werden, weil sie in der Natur bei einer nachhaltigen Nutzung jedes Jahr nachwachsen. Manchmal können auch natürliche Reststoffe, wie Getreidespelzen, für hochwertige Produkte genutzt werden. Regionale Produkte haben in der Regel einen kurzen Weg zum Verbraucher und sind somit klimafreundlich. Nutzung und Vermarktung bringen regionale Wertschöpfung und leisten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Kulturlandschaft und deren biologischer Vielfalt.

Natürliche Materialien sind nichts anderes als Ökosystemleistungen jeweils eines besonderen Lebensraums. Beispielsweise liefert uns der Lebensraum Wald Holz und der Lebensraum Wiese mit seiner biologischen Vielfalt bunte Kräuter und über Weidetiere frische Milch. Nur starke und intakte Ökosysteme können solche naturbasierten, nachwachsenden Materialien zum Ernten, Sammeln und Verarbeiten hervorbringen. Durch eine nachhaltige Nutzung der Materialien wird das jeweilige Ökosystem erhalten und seine biologische Vielfalt gefördert. Das klingt relativ kompliziert, aber drei regionale Produzenten erklären am besten selbst, wie sie heimische Materialien nutzen und damit die Kulturlandschaft erhalten.

Ralf Meisel mit seinem Biosphären- Partnerbetrieb „Holzkunst Meisel“ beispielsweise arbeitet schon viele Jahre mit dem heimischen Werkstoff Holz aus regionalen Wäldern. Manchmal bekommt Ralf Meisel auch Holz an die Haustür gebracht aus heimischen Gärten. „Holz ist ein uralter Werkstoff des Menschen und viele Mitbürger*innen wissen heutzutage oft gar nicht mehr, was man aus heimischem Holz alles machen kann, zum Beispiel Gebrauchsgegenstände wie Schalen, Becher, Griffe sowie Dekorations- und Kunstgegenstände“, berichtet Ralf Meisel. „Dabei sind Gebrauchsgegenstände aus Holz fast so alt wie die Menschheit selbst und umweltfreundlicher als moderne Kunststoffe und andere Industrieprodukte“, stellt er fest. 
Holz ist auch ein natürlicher Kohlendioxid-Speicher. Je länger Holz genutzt wird, ob als Bauholz oder Gebrauchsgegenstand, desto länger speichert es das für das Klima so schädliche Treibhausgas CO2.

Auch Christine Littig, Chefin des Biosphären-Partnerbetriebes „Kräuter und Co.“ weiß in ihrer Naturwerkstatt mit heimischen Materialien, Kräutern und Rohstoffen umzugehen. „2005 habe ich begonnen, Kräuterkissen zusammenzustellen und Spelzenkissen für einen gesunden Schlaf zu entwickeln. Daraus hat sich im Laufe der Zeit ein ganzes Sortiment rund ums Wohlfühlen mit Naturfüllstoffen ergeben. Seit 2008 bin ich mit meinen Wohlfühlprodukten auf Märkten im Saarland und Rheinland-Pfalz unterwegs“, schildert Christine Littig ihren Weg zur Selbständigkeit mit Naturmaterialien und liebevoller Handarbeit. Christine Littig weiß, wie wichtig der Erhalt der biologischen Vielfalt ist und in welchem Maß die heimischen Rohstoffe aus der Natur mit einer wertgebenden Verarbeitung zu einer regionalen Wertschöpfung beitragen.

Dass die nachhaltige Nutzung natürlicher Erzeugnisse auch Lebensräume schützen und weiterentwickeln kann, zeigt der Biosphären-Partner Patric Bies, der zusammen mit Jörg Hector die Bliesgau Ölmühle auf dem Hartungshof betreibt. Seit Jahren schon stellen die beiden Ölmüller Pflanzenöle aus heimischem Saatenanbau her und vermarkten diese erfolgreich im ganzen Saarland. Mit dem aktuellen Projekt von Patric Bies können Walnussbaum Besitzer und Walnuss- Sammler ihre geknackten Nüsse auf dem Hartungshof nach Terminvereinbarung für einen guten Preis zu Walnussöl pressen lassen. Wie Patric Bies betont, führt die Nutzung der Walnuss dazu, dass die Eigentümer von Streuobstwiesen, auf denen meistens auch Walnussbäume stehen, wieder den Wert Ihrer Wiesen und Bäume erkennen, ihre Früchte wieder nutzen, Obstbäume wieder pflegen und somit einen ganz wichtigen Beitrag zum Erhalten der typischen Streuobstwiesen im Bliesgau und ihrer großen biologischen Vielfalt leisten. Mit dem Service der Ölpressung unterstützt die Bliesgau Ölmühle die Walnussbesitzer.

Wer sich am 3. November zum internationalen Tag der Biosphärenreservate intensiv mit Naturmaterialien beschäftigen und seine handwerklichen Fertigkeiten trainieren will, kann sich über die Saarpfalz- Touristik zu einem Workshop mit Lothar Wilhelm im ökologischen Schullandheim „Spohns Haus“ in Gersheim anmelden. Dort lernen die Teilnehmenden mit heimischen Materialien des Waldes und einer vor Ort käuflich zu erwerbenden Klinge, ein Küchen- oder ein Gebrauchsmesser für Haus und Garten herzustellen. Ein sonntäglicher Besuch auf dem Hubertusmarkt in Homburg-Jägersburg lädt zum Staunen ein, was uns die Natur im Herbst alles an Produkten zu bieten hat. Und zum Kaufen! Der Partnerbetrieb „Holzkunst Meisel“ wird vor Ort sein und einfache Drechselarbeiten zeigen. Bekannt sind Ralf Meisels „Mönchfiguren“, gedrechselt aus heimischen Hölzern. Weitere Infos auf unserer Seite oder unter www.saarpfalz-touristik.de
 

Walnüsse und Öl

Walnüsse und Öl

Walnüsse und Öl

Partner Ralf Meisel beim Drechseln

Partner Ralf Meisel beim Drechseln

Partner Ralf Meisel beim Drechseln

Messer aus dem Workshop 2017

Messer auf einer Mauer

Messer aus dem Workshop 2017