Der Wecker klingelt. Ich schalte das Licht in meinem Schlafzimmer an und stehe auf. Ich wasche mich mit warmem Wasser im Bad und schalte die Kaffeemaschine ein. Ich drehe die Heizung ein wenig auf. Ich nehme das Mobiltelefon aus dem Ladegerät und checke meine Nachrichten. Ich habe meine Wohnung noch nicht verlassen und bereits fünf Mal ganz selbstverständlich Geräte benutzt und Handlungen ausgeführt, die von der Verfügbarkeit von Energie abhängig sind.
Energie ist heute für viele Aspekte des täglichen Lebens unverzichtbar. Kein Wunder, dass die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die den Menschen überall auf der Welt ein Leben in Würde ermöglichen und Frieden und eine intakte Umwelt schaffen soll, ein Nachhaltigkeitsziel zum Thema Energie enthält. Für uns im globalen Norden ist die Verfügbarkeit von Energie selbstverständlich. Der Zugang zu Energie ist ein wichtiger Faktor zum Wohlergehen der Menschen und Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung. Doch weltweit haben noch immer knapp 800 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom. Fast drei Milliarden Menschen sind beim Kochen auf Brennstoffe wie Holz und Holzkohle angewiesen, was nicht ohne gesundheitliche Folgen bleibt: 3,5 Millionen Menschen sterben jährlich am Einatmen des Qualms, der Feinstaub, Stickoxide, gefährliche Kohlenstoffverbindungen und weitere gefährliche Gase enthält.
Insgesamt entstehen 70 Prozent der Treibhausgasemissionen, Hauptverursacher des Klimawandels, durch die Erzeugung und die Nutzung von Energie.
Nachhaltige Energie für alle
Das Nachhaltigkeitsziel 7 fordert deshalb bezahlbare und saubere Energie für alle Menschen. Die Forderungen sind in fünf Unterzielen konkretisiert, die bis 2030 erreicht werden sollen:
- Jeder Mensch soll Zugang zu bezahlbaren, verlässlichen und modernen Energiedienstleistungen haben.
- Der Anteil der erneuerbaren Energien am globalen Energiemix soll deutlich erhöht werden.
- Die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz soll verdoppelt werden.
- Die Internationale Zusammenarbeit soll verstärkt werden, um den Zugang zur Forschung und Technologie im Bereich erneuerbarer Energien zu erleichtern und Investitionen in der Energie-Infrastruktur und saubere Energietechnologien zu fördern.
- Die Infrastruktur soll ausgebaut und die Technologie modernisiert werden.
In Deutschland wird durch die Energiewende heute bereits 42 Prozent der elektrischen Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Die Energiegewinnung aus Atomkraft wird 2022 beendet, der Kohleausstieg ist für 2038 anvisiert.