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manche Besonderheiten findet man erst spät im Jahr

Fransenenzian

Wissenschaftlicher Name: Gentianopsis ciliata

Es gibt nicht viele Arten in unserer Region, die im Spätsommer oder frühen Herbst ihre Hauptblütezeit haben.
Zu den Arten, die man tatsächlich erst spät im Jahr finden kann, gehört der Gewöhnliche Fransenenzian. Da Stängel und Blätter relativ unscheinbar sind, entdeckt man die Art auch fast nur während der Blütezeit.
Denn dann sind ihre blauen Blüten (manchmal mit leicht violettem Einschlag) in den ansonsten nicht mehr ganz so blütenreichen Halbtrockenrasen gut zu sehen.
Die Pflanzen werden normalerweise zwar nicht höher als 30 cm, aber die 2,5-5 cm großen Blüten mit den vier Blütenblättern, die am Rand etwas gefranst sind, sind trotzdem sehr gut zu finden.

Fransenenzian

Fransenenzian

Fransenenzian

Blütezeit:

Im September und Oktober kann man bei uns am besten nach der Art Ausschau halten.

Schutzstatus/ Rote Liste Status:

Deutschlandweit wird die Art in der Vorwarnliste geführt und hat sich damit zur vorherigen Einstufung in der Roten Liste verbessert. In der Roten Liste des Saarlandes blieb die Einstufung aber gleich. Hier wurde sie als „gefährdet“ bewertet, denn sowohl lang- als auch kurzfristig war eine Abnahme zu verzeichnen.

Lebensraum:

In Deutschland kommt die Art im Norden gar nicht vor. Im Saarland ist die Verbreitungskarte für die Art zweigeteilt: Vorkommen liegen in der Richtung von Merzig und Mettlach und im Bliesgau.
Sie bevorzugt kalkreiche Böden und findet sich daher vor allem auf den Halbtrockenrasen im südlichen Bliesgau.

Vorkommen im Bliesgau:

Beobachten kann man die Art u.a. entlang des Orchideenpfads in Gersheim.

Wussten Sie schon?

Wenn man professionell oder als Hobby floristische Kartierungen macht (also Daten über das Vorkommen von Pflanzenarten sammelt) sind normalerweise Mai und Juni gute Monate um die meisten Arten zu erfassen.
Da der Fransenenzian aber zu den Arten gehört, die in dieser Zeit nicht blühen, lohnt es sich für Botaniker*innen potenzielle Standorte auch im Herbst noch einmal aufzusuchen.