Der Feuersalamander – Höhlentier des Jahres 2023

Vom Feuersalamander haben die meisten sicherlich schon gehört oder gelesen. Ein Tier tatsächlich live gesehen, haben aber wahrscheinlich die wenigsten.
Feuersalamander sind nämlich nachtaktiv und vor allem in feuchten, regnerischen Nächten zu beobachten. Sie leben meist in Laub- und Mischwäldern, in denen es kleinere Bäche und Quellen gibt.

feuersal
Die ausgewachsenen Feuersalamander sind vor allem in feuchten Nächten unterwegs, die Larven finden sich in kühlen Gewässern im Wald.

Feuersalamander in unseren Breiten werden ca. 15 cm lang und sind durch ihre gelb-schwarze Färbung (in seltenen Fällen können die sonst gelben Farbpartien auch orange bis rötlich gefärbt sein) unverwechselbar. Anhand der Musterung lassen sich sogar die einzelnen Individuen voneinander unterscheiden, wie beim Fingerabdruck eines Menschen.

Im Gegensatz zu anderen Amphibien setzt das Feuersalamander-Weibchen, meist im Frühjahr, weit entwickelte, kiementragende Larven in geeignete Gewässer ab. Die Larven lassen sich gut an den hellen Flecken der Beinansätze und den Außenkiemen erkennen.
Sie benötigen fischfreie, nährstoffarme und kühle Gewässer. Im Sommer bis Frühherbst sind die Jungtiere dann so weit entwickelt, dass sie an Land gehen können. Mit zwei bis vier Jahren werden sie geschlechtsreif.
Ausgewachsene Feuersalamander verstecken sich tagsüber unter Laub, Steinen oder Totholz. Nachts gehen sie dann auf Nahrungssuche und fressen Insekten, Schnecken oder Spinnen. Dabei bewegen sie sich meist sehr langsam, denn sie sondern durch spezielle Drüsen ein Hautsekret ab, das sie vor Feinden schützt. Weil auch Höhlen, Stollen, Brunnenstuben und ähnliche unterirdische Lebensräume häufig als Tagesversteck, aber vor allem auch als Winterquartier genutzt werden, wurde der Feuersalamander zum Höhlentier des Jahres 2023 gewählt.

  • einen Link zu einem Video mit einem Feuersalamander in Aktion finden Sie hier

Die Art ist in Deutschland „besonders geschützt“ und wird mittlerweile in der Vorwarnliste geführt. In der letzten Roten Liste des Saarlandes (2020) wurde sie mit „ungefährdet“ bewertet. International trägt Deutschland eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Art, da ein großer Teil der Weltpopulation hier vorkommt.

Im Bliesgau gibt es Funde aus den letzten Jahren vor allem aus den Gemeinden Mandelbachtal, Gersheim und St. Ingbert. Der Feuersalamander bewohnt also sowohl die Kalkgebiete, als auch den Buntsandstein.

Gefährdet sind Feuersalamander häufig durch den Verkehr. Sie bewegen sich nur langsam und werden daher leicht Opfer von Autos oder auch Fahrrädern, wenn sie nachts auf Straßen oder Waldwegen unterwegs sind.
Ein weiterer Gefährdungsfaktor ist die Pilzerkrankung „Bsal“, die aus Asien eingeschleppt wurde und leider schon in vielen Bundesländern nachgewiesen werden konnte.
Auch der Klimawandel, der kleinere Gewässer im Sommer oft gänzlich trockenfallen lässt, wird wohl künftig zunehmend negative Auswirkungen auf die Bestände haben.

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.